Nachhaltige Bank - stinkt Geld doch?
Vor allem als Student:in macht man sich wahrscheinlich weniger Gedanken um die Wahl seiner Bank – Hauptsache es ist kostenlos und man kann überall bequem Geld abheben. Dass es im Zeichen eines nachhaltigen Lebensstils dennoch Sinn macht, mal etwas genauer hinzuschauen, zeigen die Investitionen der größeren Banken. Die lesen sich nämlich alles andere als ethisch korrekt. Investitionen in:
- Fossile Energien wie Kohle- und Atomstrom
- Nahrungsmittelspekulationen
- Rüstung
- Unterstützung kritischer Regime
- Kinderarbeit
- und und und – eigentlich alles was schnelles (stinkendes) Geld bringt.
Du denkst jetzt vielleicht: „Das ist vielleicht bei den großen Privatbanken so, aber bei meiner kleinen Sparkasse um die Ecke ist das bestimmt anders.“ Damit hast du leider nur bedingt recht. Es stimmt, dass öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten und Genossenschaftsbanken wie Sparkassen, Volks- & Raiffeisenbanken und die Sparda-Bank eher in regionale Projekte investieren. Dass diese aber dabei nach ethischen und ökologischen Kriterien handeln, ist auch dort nicht garantiert. Hier kommt die Idee einer nachhaltigen Bank ins Spiel.
Ethisch, ökologisch, sozial?
Sie heißen EthikBank oder UmweltBank und haben sich das Ziel gesetzt die Welt ein bisschen besser zu machen. Im Vergleich zu anderen Geldinstituten haben nachhaltige Banken klare Ausschlusskriterien nach ethischen, ökologischen und sozialen Richtlinien für ihre Investitionen formuliert. Diese unterscheiden sich im Detail von Bank zu Bank, lassen sich aber auf ein paar Grundsätze zurückführen:
- Keine Menschenrechtsverletzungen
- Keine Kinderarbeit
- Keine Tierversuche
- Keine Gentechnik
Stattdessen investieren sie das Geld ihrer Kunden lieber in soziale Projekte oder erneuerbare Energien und setzen dabei auf absolute Transparenz. Wie viel Geld, wohin fließt ist für jeden einsehbar. Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass diese Banken keine gemeinnützigen Organisationen sind. Auch nachhaltige Geldinstitute unterliegen den Regeln der Marktwirtschaft, d.h. sie müssen Gewinne erzielen, um ihre eigenen Kosten zu decken, und prüfen die Projekte neben den Ausschlusskriterien natürlich auch auf ihre Wirtschaftlichkeit.
Hört sich toll an! Aber wo ist der Haken…?
Wie es leider noch so oft bei nachhaltigen Produkten ist, muss man auch beim nachhaltigen Girokonto ein paar Nachteile im Vergleich zu einem konventionellen in Kauf nehmen. Bspw. bieten die meisten Ökobanken ein Jugend- bzw. Studierendenkonto an. Dieses fällt aber oft teurer aus als bei der Konkurrenz. Auch Filialen gibt es in der Regel nicht und es ist somit kein persönlicher Kundenservice möglich. Stattdessen läuft alles – und das aber ziemlich zufriedenstellen – per Telefon, App oder Browser ab. Und Geld abheben? Überhaupt kein Problem. Dank Partnerschaften mit konventionellen Banken kommst du problemlos und kostenlos an deren Geldautomaten an Bares. Kleine Einschränkungen, die aber nicht weiter weh tun, wenn man im Gegenzug sein Geld sicher und nachhaltig angelegt weiß.
Germany’s Big FIVE der nachhaltigen Banken
Das deutsche Angebot an nachhaltigen Banken ist zwar überschaubar, aber wächst ständig. Solltest du dich für den Wechsel entscheiden, kannst du dich neben zahlreicher Testberichte auch an speziellen Siegeln wie von der FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) oder des ECOreporter orientieren. Natürlich kannst du dich auch direkt bei den Banken informieren. Die 5 größten in Deutschland sind:
- GLS Bank
- EthikBank
- UmweltBank
- Triodos Bank
- Tomorrow
Weiterführende Informationen
Auf der Website von Kostenloser-Girokonto-Vergleich findest du einen Testbericht der oben genannten und ein paar anderer nachhaltiger Banken.