Agenda 21

Agenda what? Was ist das? Was steht drin und warum muss ich das wissen?
Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm der Vereinten Nationen. Es wurde von 172 Staaten auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1992 in Rio de Janeiro, der ersten UN-Klimakonferenz, beschlossen. Es enthält Richtlinien für eine – vor allem nachhaltige – Entwicklung für das 21. Jahrhundert. Die Inhalte sind jedoch nicht rechtlich bindend.

Ziele für eine nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert

1992 wurde deutlich, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch weltweite Richtlinien umsetzbar ist. Verabschiedet wurde ein Schriftstück mit einem Umfang von 359 Seiten und 40 Kapiteln mit Handlungsaufträgen in sozialen, ökologischen und ökonomischen Belangen. [1] Nationale und regierungsunabhängige Organisationen wurden dazu aufgefordert, die Ziele umzusetzen. Die Bevölkerung wurde angehalten, ihr Verhalten zu reflektieren.

Ziele: "Global denken, lokal handeln"

Neben dem Ziel die Entwicklung bis ins 21. Jahrhundert und darüber hinaus nachhaltiger zu gestalten, soll mit der Agenda 21 ein Bewusstsein für die Umwelt und deren Zustand geschaffen werden. Das beinhaltet zum Beispiel die Endlichkeit von natürlichen Ressourcen.  Aber es geht nicht nur um die Natur, sondern auch um die Menschheit an sich: Entwicklungsländer sollen im Hinblick auf Armutsbekämpfung, Bildung, Trinkwasser, Gesundheit und ländlicher Entwicklung unterstützt und nachhaltig gestärkt werden. Im folgenden Abschnitt haben wir dir ein paar Beispiele zusammengestellt.

Die Ziele der drei Bereiche im Detail

Ökologische Ziele

Die Nutzung umweltfreundlicher Technologien bezahlbar machen, nachhaltige Unterstützung für Klein- und Mittelunternehmen durch Förderprogramme, Etablierung von Fondsgesellschaften, Erhöhung des Umweltbewusstseins bei der Produktverantwortung, Einführung umweltverträglicher Produktionsmethoden und vieles mehr.

Ökonomische Ziele

Im Zentrum der ökologischen Ziele steht die Verringerung von Luftverschmutzung und der Klimaschutz im Allgemeinen. Eine Einsparung von Treibhausgasen soll mit Hilfe von Änderungen im Bereich der Energiegewinnung und -nutzung erlangt werden. Die Gesundheit des Waldes hat Priorität. Die Abholzung von Wäldern soll bekämpft und eingedämmt werden: keine Brandrodung, kein Raubbau und kein Bergbau. Bis 2025 soll eine weltweite, angemessene Wasserversorgung möglich sein. Hierzu sollen Süßwasser und die damit verbundene Nutzung von Trinkwasser geschützt werden.

Soziale Ziele

Armutsbekämpfung:
  • Zugang zu Bildung
  • Unabhängigkeit von Ressourcen und Wasser
  • Zugang zu Geldmitteln
  • uvm.
Gleichstellung der Frau:
  • Zugang zu u.a. Krediten, Bildung, Ressourcen
  • Beteiligung an der Bewirtschaftung von Ökosystemen
  • uvm.
Förderung der Gesundheit:
  • saubere und zuverlässige Trinkwasserversorgung
  • Zugang zu Hygiene und Basismedikamenten
  • uvm.

Inhalt

Alle Ziele wurden in vier Abschnitte unterteilt:
Belange in Bevölkerungsdynamik, Gesundheitsschutz  und die Bekämpfung der Armut sind unter anderem Teil dieses Bereichs.
Dieser Bereich umfasst alle Themen zum Schutz der Erdatmosphäre, also alle ökologischen Belange. Von der Bekämpfung der Entwaldung, über den Erhalt von biologischer Vielfalt bis hin zur umweltverträglichen Entsorgung von Abfällen.
Zur Erreichung der Zielen müssen alle gesellschaftlichen Gruppen miteinbezogen und gestärkt werden. Dieser Teil beinhaltet Ideen, wie dies ermöglicht werden kann. Das betrifft die Rolle der Frau jeden Alters, indigene Völker und weitere.
Im vierten Teil geht es um die konkrete Umsetzung der Ziele und die Überlegungen dazu: die Rahmenbedingungen in puncto Finanzen und Organisation.

Aber es besteht auch Kritik an der Agenda

  • Die Richtlinien sind nicht rechtlich bindend.
  • Hohe Kluft zwischen Vision und Wirklichkeit.
  • Die Definition von Nachhaltigkeit ist schwammig und bietet deshalb großen Interpretationsspielraum bei der Auffassung und Umsetzung.
  • Die wirtschaftlichen Ziele sind immer noch Teil des Problems. Das wichtigste Ziel ist hier die Steigerung der Effizienz und das geht vor allem auf Kosten der Ressourcen.
  • Bei der Entwicklung werden die unterschiedlichen Kulturen zu wenig bedacht. Es macht den Anschein als wolle man der ganzen Welt das westliche Idealbild aufzwingen. Das begünstigt die Gefahr von alten Abhängigkeiten und ungleichen Machtverhältnissen.
  • Der Fortschritt braucht sehr  viel Zeit, deshalb stellt die Agenda keine “schnelle” Lösung dar. Dem aktuell Leidenden ist im Moment des Leidens nicht geholfen.

Agenda 2030
- die Weiter­entwicklung

Die Weiterentwicklung der Agenda 21 ist die Agenda 2030 – 2015 beschlossen,  weltweit verpflichtend, jedoch nicht rechtlich gesehen. (schade!) In ihr sind 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung festgelegt. Hierzu findest du auch bei uns eine Seite.
Die komplette Agenda als PDF.
Von Marjana Beusterien • 13.05.2020

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