Das ist Nachhaltigkeit

Das Wort Nachhaltigkeit ist in aller Munde – doch was bedeutet das eigentlich und wie kann der Begriff definiert werden?
Und: welche Arten gibt es und wie können sie als Modell dargestellt werden, was ist schwache Nachhaltigkeit und wie definiert sich starke? Und warum ist das eigentlich wichtig?

Der Ursprung und "Vater" des Wortes

Im 17. Jahrhundert formulierte der Freiberger Oberhauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) den Grundgedanken der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Waldwirtschaft. Er gilt seitdem als “Vater der Nachhaltigkeit”. [1] Er formulierte es so, dass ein Wald nur so viel abgeholzt werden dürfe, wie sich der Wald in absehbarer Zeit auf natürlich Weise regenerieren kann. Dieses Prinzip besagt also, dass ein natürliches System, trotz der Benutzung dessen, in seinen wesentlichen Bestandteilen erhalten bleiben und Zeit haben sollte, um regenerieren zu können.

Eine Frage der Definition?

Obwohl der Begriff seit vielen Jahrzehnten ein zentrales Thema in Politik, Wirtschaft und Ökologie ist, gibt es bis dato keine endgültige Definition. Je nach Bereich gibt es unterschiedliche Definitionsmöglichkeiten:

sozial

Nachhaltigkeit “…kann mit der Sicherung der menschlichen Entwicklungsfähigkeit beschrieben werden, welche dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und der Wahrung von Gerechtigkeit verpflichtet ist. Auf der individuellen Ebene geht es um die Befriedigung der Grundbedürfnisse, aber auch um die Ermöglichung eines besseren
Lebens.” [2]

ökologisch

Die ökologische Nachhaltigkeit meint den schonenden und respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Es geht im Allgemeinen um das Überleben und den Zustand von Ökosystemen. Eine Vernachlässigung des Zustands in u. a. Vitalität, Organisation und Widerstandsfähigkeit, hat zur Folge, dass bestimmte Ressourcen irreversibel zerstört oder unbrauchbar gemacht werden können. Die Chancen auf Entwicklung werden somit vernichtet. [3]

ökonomisch

Die ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Aufrechterhaltung der benötigten Ressourcen bei gleichzeitiger Maximierung des Ertrags.

Die Voraussetzung dafür ist, dass die benötigten Ressourcen mindestens in gleichwertiger, aber eher in besserer Güte verfügbar sind. Mit Ressourcen sind alle zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbaren Güter, Waren, Kapital oder Dienste gemeint. Die Güte hängt von der Verfügbarkeit und der Qualität ab. [4]